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Jörg Zemmler presents: Piano Bar – Das erweiterte Klavier.
Piano Bar ist das Ergebnis einer Suche nach neuen Formen für das Klavier, die Erweiterung des Instruments mit neuer Technik, ohne es zu entfremden. Dabei sind die Loops sozusagen zusätzliche Hände, die mitspielen und der digitale Sustain verstärkt das, was das analoge Pedal auch kann. Musik, die im Moment entseht, abhängig von Stimmung, Zufall, dem hin- und zuhören. Ein Ton gibt den nächsten, ein Loop das nächste, in sync oder nicht, die Flächen vom digitalen (und endlos möglichen) Sustain dazu. Auch die analogen Pedale des Klaviers kommen zum Einsatz. Die einzelnen Tracks gehen von rhythmusbetonten Kompositionen (Ein Tanz, Hinterrücks, mc2) über auf wenige Akkorde reduzierte (Behutsam, Verschanzt) zu träumerischen (Vor Glück, Flackern, Genug). Blinzeln erinnert Sound- und Loopmässig zuweilen an The Notwist. Mondlicht kommt hingegen als einziges Stück ganz ohne Loops und digitalen Sustain aus, dafür mit starkem Einsatz des Dämpferpedals. Als Referenzen Cage, Feldman, Satie, Free Jazz, Minimal Music, aber auch Beethoven in seinen ruhigeren Passagen. Piano Bar funktionert als Vorder- als auch als Hintergrundmusik. Im Wohnzimmer, im Konzerthaus, in der Jazz- oder eben auch in der Pianobar.
Jörg Zemmler, *1975 in Bozen, Italien, aufgewachsen in Südtirol, Studium in Innsbruck, wohnt ab 2005 in Wien (A) und Seis (Ita). Schriftsteller, Filmemacher, Performer, Musiker, Tontechniker. Zuletzt erschienen Airplay (Cd, 2018), papierflieger/luft (Gedichte, 2015), Seiltänzer und Zaungäste (Prosa, 2019), beide bei Klever, Wien.