Liebe Mitglieder, wie immer am Ende eines jeden Jahres ist es Zeit auf das zurückzublicken, was in den vergangenen 12 Monaten passiert ist. Das Jahr 2022 war ein sehr wichtiges Jahr, für unseren Verein, denn es markierte nicht nur das Ende der beiden vorangegangenen schmerzhaften Jahre, die von der Pandemie geprägt waren (die uns unendlich viel Energie gekostet und uns gezwungen hat das Vereinslokal in der Altstadt für mehr als 30 Monate zu schließen), sondern auch das Erreichen eines bemerkenswerten und fast unverhofften Meilensteins: Der Club wurde 40!

Die Arbeit unseres Vereins stand zu Beginn des Jahres 2022 ganz im Zeichen der Vorbereitungen, zu unseren 40-Jahre Feierlichkeiten. Im März und April haben wir eine dreiteilige Film- und Diskussionsreihe in Zusammenarbeit mit dem Centro per la Cultura (Mairania) organisiert. Am 22. März hatten wir den Südtiroler Filmemachers Andrea Pizzini und sein Projekt Wellenbrecher zu uns eingeladen. Pizzini hat während der Pandemiezeit die Covid-Intensivstation in Meran und Bozen aufgesucht und dabei beeindruckende Dinge erlebt, von denen er uns an diesem Abend berichtet hat. Am 29. März waren dann der Südtiroler Filmemachers Karl Prossliner und der Historikers Leopold Steurer unsere Gäste. Prossliner hatte seinen Film Heimat – Die andere Erzählung über den streitbaren Südtiroler Historiker Leopold „Poldi“ Steurer mitgebracht. Anschließend fand ein spannendes Publikumsgespräch in einem fast restlos ausverkauften Saal im Mairania statt. Beide Veranstaltungsabende wurde von Thomas Kobler moderiert. Am 12. April durften wir uns dann auf den Besuch des Südtiroler Filmemachers Martin Hanni freuen. Hanni hat mit Bernhard und Bernhart einen Dokumentarfilm über den österreichischen Autor Thomas Bernhard gedreht. Dafür hat er sich gemeinsam mit dem Autor und Literaturwissenschaftler Toni Bernhart in die Ortschaften begeben, die der österreichische Schriftsteller besucht und u.a. in den Erzählungen Midland in Stilfs verewigt hat. Nach der Filmvorführung fand ein Publikumsgespräch statt, welches von Sonja Steger moderiert wurde. Nach den Filmvorführungen haben wir im Rahmen unserer Feierlichkeiten dann die Musik hochleben lassen und zwei große Konzertveranstaltungen im Nikolaussaal und im KiMM organisiert. Am 23. April fand ein Musikabend der besonderen Art statt. Unter dem Titel Vecchie Glorie waren unzählige Weggefährt*innen des Clubs aufgetreten, u.a. Shin, Lu Nanniorcu, Mauro Ferrarese, Folkenublo, Cyclephante, samt obligatorischer Jamsession. Am 30. April wiederum haben wir einen Musikabend für alle Freunde der härteren Musikart im KiMM veranstaltet. Unter dem Titel NoMidlifeCrisis haben wir euch folgendes Lineup präsentiert: Heating Cellar, Hijs, WC, Bizarro Welt, Dead Like Juliet.

Nach den großen Feierlichkeiten haben wir uns aber nicht ausgeruht und von Anfang bis Mitte Mai unter der Mithilfe von unzähligen ehrenamtlichen Helfer*innen unsere Sommerresidenz ost west country Club wieder in Schuss gebracht. Mitte Mai konnten wir einen der beliebtesten Treffpunkte unserer Stadt, dann wieder für unzählige Besucher*innen öffnen. Von Mitte Mai bis Mitte September haben wir unsere Sommerresidenz für euch viermal pro Woche geöffnet. Neben kühlen Getränken, die von unseren beiden Mitarbeiter*innen Alessandra und Juri serviert wurden, gab es spannende und interessante Kulturabende zu erleben. Insgesamt haben wir in diesen vier Monaten ziemlich genau 40 Veranstaltungsabende organisiert. Lediglich einige wenige Male hat uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht, so dass wir gezwungen waren, die Veranstaltungen abzusagen. Wir haben insgesamt 14 Musikveranstaltungen organisiert, wobei zwei davon in Zusammenarbeit mit Asfaltart und dem Südtirol Jazzfestival Alto Adige veranstaltet und von unseren Partnervereinen kuratiert wurden. Bei unserem Musikprogramm haben wir diesen Sommer einen Schwerpunkt auf elektronische Musikveranstaltungen gelegt. Dies vor allem, weil es zum ersten Mal und nach zwei Jahren Pandemie wieder erlaubt war zu tanzen und weil wir andererseits auch einen Ort schaffen wollten, an welchem junge Menschen die Möglichkeit hatten zu feiern und eine gute Zeit zu verbringen. Gleich zu Beginn der Sommersaison haben wir außerdem die fünfte Ausgabe unseres mittlerweile sehr beliebten Wattturnieres WattWars ausgetragen, bei dem sich dieses Mal insgesamt 28 Pärchen angemeldet hatten. In Zusammenarbeit mit dem Frauenmuseum Meran haben wir weiters die Veranstaltungsreihe Time To Talk veranstaltet, welche von Sarah Trevisiol kuratiert und moderiert wurde. Außerdem hatten alle Freund*innen der guten Literatur die Möglichkeit insgesamt 13 LiteraturCLUB’s im ost west country Club beizuwohnen. Die Literaturveranstaltungen im Sommer wurden von Sonja Steger und Giorgia Lazzaretto kuratiert und moderiert. Weiters haben 3 Feministische Infocafés und zwei Poetry Slam Abende, welche von Alex Giovi Giovanelli moderiert wurden, im Marconi Park stattgefunden. Last but not least hatten alle Interessierten bei zwei Abendflohmärkten, welche von Angelika Former und Sara Mostacci organisiert wurden, Gelegenheit allerlei kleine Schätze zu verkaufen bzw. vor Ort zu erwerben. Nach der Schließung unserer Sommerresidenz im September haben wir dann den Oktober genutzt, um nach mehr als 30 Monaten unser Vereinslokal in der Altstadt wieder in Schuss zu bringen und anschließend Anfang November nach fast 3 Jahren Pause die Tore zu unseren heiligen Hallen wieder geöffnet. Im November und Dezember haben wir insgesamt 21 Veranstaltungen für euch organisiert, darunter 11 Musikveranstaltungen, 4 Tanzabende (Lindy Hop und Tango), 2 Repair Cafés, 1 Poetry Slam, 2 LiteraturCLUB, 1 Calcetto Night und 1 Fotoausstellung sowie 1 Feministisches Infocafé. Weiters fanden von Mitte Oktober bis Mitte November die 11. Ausgabe des kunstspartenübergreifenden Literaturfestivals Sprachspiele/Linguaggi in gioco an verschiedenen Orten im Burggrafenamt und im ost west club est ovest statt, bei denen unser Verein seit Beginn an als einer der Trägerverein fungiert, zu den Partnervereinen zählen die Südtiroler Autorinnen und Autoren Vereinigung (SAAV), Pro Vita Alpina und heuer auch der Heimatpflegeverband ARGE MundART.

Im Dezember hatten wir das Vergnügen und die Ehre, zwei Konzerte des vom Verein Muspilli organisierten Jazzfestivals Autumn in Meran/o auf unserer Bühne zu veranstalten Am 7. Dezember haben wir zudem unsere 40 Jahr-Feierlichkeiten beschlossen und mit MeranO Technocity einen Musikabend im KiMM organisiert, der ganz im Zeichen guter Technomusik gestanden ist. Bei allen drei Musikveranstaltungen im Rahmen der Jubiläumsfeiern hatten sich jeweils rund 300 Mitglieder eingefunden.

Erwähnenswert ist außerdem, dass im Mai 2022 endlich die Arbeiten an unserem neuen und zukünftigen Vereinssitz Bersaglio begonnen haben. Anfang Juli wurde dann bei einer kleinen Feier, zu der sich neben unseren Vertretern, u.a. Bürgermeister Dario Dal Medico, Landesrat Massimo Bessone und Alt-Landeshauptmann Luis Durnwalder eingefunden hatten, die Baustelle auch offiziell eröffnet. Im Beisein der drei Vereine Sportclub Meran (SCM), Associazione Sportiva Merano (ASM) und ost west club est ovest wurde das Bauprojekt vom Architekturbüro Tara, sowie von der mit den Bauarbeiten beauftragten Baufirma Bernhard-Bau vorgestellt.

Der ost west club est ovest ist Partner der Buchreihe Meran/o, die beim Verlag alphabeta Edizioni erscheint und Meraner Persönlichkeiten und Institutionen gewidmet ist – in dieser Reihe erschien u.a. das Buch über den ost west club est ovest. 2022 entstand die Publikation Meranerinnen / Donne di Merano, welche Anfang 2023 präsentiert werden wird.

Der ost west club est ovest bedankt sich wie immer bei allen Mitarbeiter*innen und vor allem bei allen freiwilligen und ehrenamtlichen Helfer*innen. Ohne die Unterstützung der vielen helfenden Hände, wäre es so gut wie unmöglich, den Kulturbetrieb aufrecht zu erhalten. Außerdem geht ein besonderer Dank an sämtliche Musiker*innen und Künstler*innen, die unseren Verein mit ihrer Tätigkeit und mit ihrem Talent überhaupt erst lebendig machen und mithelfen, die Menschen für Kultur zu begeistern. Auch möchten wir die Zusammenarbeit mit vielen Vereinen und Trägern in Meran, aber auch darüber hinaus, hervorheben, und uns für die spannenden Synergien und Projekte, die wir gemeinsam mit ihnen realisieren durften, bedanken. Weites bedanken wir uns bei den Journalist*innen und Medienvertreter*innen für die Sichtbarmachung unserer Arbeit und die gute Zusammenarbeit im vergangenen Jahr.

Ein großes Dankeschön möchten wir abschließend auch an die öffentlichen Einrichtungen und an unsere vielen Sponsoren und privaten Unterstützer*innen richten. An dieser Stelle geht deshalb ein besonderer Dank an die Provinz Bozen und hier im Besonderen an das Amt für deutsche Kultur, sowie an das Amt für italienische Kultur, an das Amt für deutsche und italienische Jugendarbeit, an die Gemeinde Meran und dem Kulturamt sowie an Alperia Südtirol. Weiters möchten wir uns auch bei unseren anderen Sponsoren und Unterstützern u.a. Pohl Immobilien/Gruppe Unterberger, Firma Leo Boschetti und der Druckerei Medus für die Zusammenarbeit und Unterstützung bedanken.

Wir freuen uns auf das Jahr 2023 mit vielen weiteren, spannenden und unvergesslichen Kulturmomenten und dann ganz besonders, wenn wir hoffentlich im Herbst/Winter des neuen Jahres gemeinsam mit euch unser neues Vereinsheim feierlich eröffnen dürfen.