Bilder einer Tragödie und mehr als ein Geheimtipp – east west weeks review #6

Liebe Mitglieder, die vergangene letzte September-Woche im Club hatte wieder vier Veranstaltungen im Programm, die auf großes Interesse bei unseren Mitgliedern gestoßen sind. Am Mittwoch haben wir euch die erste Ausgabe von „la lampada verde – serate di dibattito“ der neuen Saison präsentiert. Moderator Gabriele di Luca hat mit Ilaria Piccinotti (PD), Paul Koellensperger (M5S) und Jens Wölk (Professor für öffentliches Recht/Universität Trient) über das anstehende Referendum zur Verfassungsreform in Italien gesprochen. Es war eine äußerst lebendige Debatte, in der die verschiedenen Standpunkte besprochen wurden. Köllensperger wies in seinen Beiträgen immer wieder darauf hin, dass eine zentralistische Verfassung für Italien fast ausschließlich negative Auswirkungen zur Folge hätte, während Piccinotti die Reform von Ministerpräsident Matteo Renzi verteidigte. Woelk wiederum vertrat den Standpunkt, dass es sowohl positive Aspekte, aber eben auch viele negative Dinge haben würde. Auch unser Publikum (rund 30 interessierte Besucherinnen und Besucher hatten sich eingefunden) beteiligte sich aktiv und mit vielen interessanten Diskussionsbeiträgen.

Am Donnerstag Abend stand dann ein Abend auf dem Programm, der sich mit dem Thema Kuba beschäftigte. H. Gasser, G. Moratti und C. Troger stellten unserem Publikum eine Fotoserie über die Haupstadt Havanna vor und sprachen dabei über die politischen Ereignisse, die das Land historisch prägten und in Zukunft prägen werden. Dabei wurde vor allem auch das schwierige Verhältnis zu den Vereinigten Staaten besprochen und die allgemeine aktuelle politische Lage beleuchtet. Der Abend fand unter dem Motto „Hasta la victoria siempre statt“ und unser Florian hat den anwesenden Gästen passend zum Abend eine selbstgemachte Piña Colada serviert.

Am Freitag fand dann die Eröffnung der Ausstellung „Back to Rojava“ statt. Die Fotoausstellung zeigt das ganze Ausmaß der Tragödie in Syrien, weckt aber auf Hoffnung auf bessere Zeiten und hoffentlich irgendwann Frieden für ein Gebiet in dem mittlerweile länger Krieg geführt wird, als der zweite Weltkrieg dauerte. Der Abend war ein voller Erfolg mit großem Publikumszuspruch. Sehr gefreut haben wir uns auch über den Besuch vieler Mitglieder der kurdischen Gemeinschaft Merans, die sich rege an der Diskussion beteiligten. Wir bedanken uns außerdem bei Mauro Di Vieste für seinen informativen und kompakten Vortrag und bei Jochen Tetzlaff für die Organisation. Über 50 interessierte Zuhörerinnen und Zuhörer folgten dem aufschlussreichen Abend und schienen äußerst beeindruckt von der Fotoausstellung. Ebenfalls sehr erfreulich waren die großzügigen Spenden und die Bereitschaft die Bilder auch für einen höheren Preis zu kaufen. Nach der Diskussion ließen wir die Veranstaltung bei gemütlicher kurdischer Musik und netten Budelgesprächen gemeinsam ausklingen. Alle die den Abend verpasst haben, können während der Öffnungszeiten des Clubs die Ausstellung noch bis zum 19. November besuchen. Im Anhang haben wir einige tolle Eindrücke des Abends für euch angehängt. Unsere Vorstandskollegin Laura Zindaco hat die Fotos für uns geknipst.

Am Samstag Abend fand dann ein Konzert bei uns statt, das wir und unsere Mitglieder nicht so schnell vergessen werden und das in all den Jahren, in denen wir Konzerte mit Bands aus Südtirol, Meran, aber auch ausländischen Künstlern veranstalten, sicherlich als einer jener Auftritte in die Geschichte des Clubs eingehen wird, der zum Besten überhaupt gehört, was wir in der Passeirergasse bisher erleben durften. Wir durften auf unserer Bühne die Band „The Lads“ aus Brixen begrüßen, die uns ein Akustik-Set zum Besten gegeben haben, das es in über zwei Stunden Live-Musik absolut in sich hatte. Die Band um Leadsänger Emanuele Colombi, seine zwei jüngeren Brüder Lorenzo und Damiano Colombi und Raffaele Barberio ist aktuell auf Südtirol-Tour um ihr erstes Album „Salvage“ in einer Release-Tour vorzustellen und die vier Musiker haben den Talentstatus schon längst hinter sich gelassen und sind mittlerweile schon viel mehr als nur ein Geheimtipp in der bunten Südtiroler Musikszene. Der Musikstil darf als eine Mischung aus Rock und Pop bezeichnet werden und „The Lads“ präsentieren in ihrem spannenden musikalischen Repertoir sowohl Eigenkompositionen als auch Coversongs. Beeindruckend ist vor allem die technische Versiertheit der Bandmitglieder an Gitarren, Geige und Cajon und die drei Stimmen der Colombi-Brüder. Technisch gehören diese noch sehr jungen Musiker sicherlich zu einigen der stärksten Musiker die Südtirol in den vergangenen Jahren hervorgebracht hat und von denen man in Zukunft sicherlich noch einiges zu sehen und vor allem zu hören bekommen wird. Über 50 interessierte Mitglieder lauschten diesem wirklich außergewöhnlichen Konzerterlebnis und die einhellige Meinung nach dem Auftritt der Brixner Musiker war, dass man die Band hoffentlich bald wieder bei uns zu Gesicht bekommen wird.

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