Über wachsenden Feminismus, Südtiroler Partisanen und schwitzende Technobeats – east west’s week review #126

Liebe Mitglieder, warum unser allmonatliches Feministisches Infocafé immer mehr interessierte Menschen in den Club bringt und unser Verein in Hinblick auf die kommenden Gemeinderatswahlen einige Dinge in Planung hat, erfahrt ihr wie immer am Montag Mittag und bei der 126. Ausgabe unseres east west’s week review.
Am Montag beim ersten Repair Café des neuen Jahres haben unsere fleoißigen Handwerker*innen wieder einmal allerlei Gegenstände reparieren können, die sonst wahrscheinlich im Mülleimer gelandet wären. So konnten konnten unsere vielen Freiwilligen ihre handwerklichen Fertigkeiten wieder einsetzen und rund 30 verschiedenen Dingen neues Leben einhauchen. Es war wieder ein wirklich netter Abend im Club, wo wir uns nicht nur mit Reparaturen auseinandergesetzt haben, sondern auch nette Gespräche bei guten Getränke führen durften. Das zweite Repair Café findet am Montag 24. Februar wie immer mit Beginn um 19.00 Uhr statt.
Am Mittwoch haben wir die erste Ausgabe des Feministischen Infocafés im neuen Jahr im Club veranstaltet. Und das Infocafè wächst und wächst! Diesmal waren einige neue Gesichter dabei und, dass sich immer wieder neugierige Menschen zu uns dazugesellen und auch nach den Treffen dann noch eine Weile zum Diskutieren bleiben, freut uns besonders. Am 29. Jänner trafen sich über ein Dutzend Frauen und Männer im Ost West Club in Meran zum gemeinsamen Arbeiten und Nachdenken. Ganz konkret wurden die Postkarten und Sticker begutachtet, welche von einer Maturaklasse des Kunstgymnasiums Meran mit Fachrichtung Grafik unter der Leitung der Künstlerin Elisabeth Hölzl angefertigt worden waren. Sie sollen vor den Wahlen dazu motivieren die aktuelle Geschlechterungleichheit im Meraner Gemeinderat zu verringern. Dabei ist Großartiges herausgekommen und wir konnten uns auf einige Grafiken festlegen und warten jetzt noch auf den Feinschliff. Bis zur Wahlkampfphase sollten die Postkarten dann in ganz Meran auffindbar sein. Im März wird es in Meran rund um den „Tag der Frau“ verschiedene Veranstaltungen geben und das Feministische Infocafè wird dafür am Montag, den 9. März seine Türen öffnen für einen besonderen Filmabend zum Thema „Frauenwahlrecht“. Wir zeigen: „Die göttliche Ordnung“. Das nächste Infocafè findet dann am Mittwoch 26. Februar statt und an diesem Abend werden Restdetails zu den Stickern und Postkarten geklärt und die weiteren Treffen im Frühjahr geplant. Menschen, die sich mit eigenen Themen und Wünschen einbringen möchten sind ausdrücklich willkommen! Im Anhang findet ihr ein Foto von Markus Steiner Ender (Danke!).

Am Donnerstag, 30. Jänner, fand im Rahmen des LiteraturCLUBs ein historischer Abend statt. Historisch im mehrfachen Sinne. Der Abend mit dem Titel „Achtung Partisanengebiet“ kreiste um das Thema Wehrmachtsdeserteure in Südtirol. Ein Schild mit eben dieser Aufschrift „Achtung Partisanengebiet!“ hatten die Südtiroler Nazifunktionäre an der Straße ins Passeiertal – einer Hochburg des Südtiroler Widerstands – angebracht. Zu diesem lange verdrängten Kapitel der Südtiroler Zeitgeschichte erschien 1993 bei der Edition Sturzflüge das Buch „Verfolgt–Verfemt–Vergessen“, herausgegeben von Martha Verdorfer, Leopold Steurer und Walter Pichler. In ihrer informativen, suggestiven und emotional berührenden Textcollage lasen Johann Nikolussi und Matthias Breit  u.a. Passagen aus den Erinnerungen eines Passeirer Deserteurs und der Schwester eines Deserteurs, die als „Sippenhäftling“ im KZ Bozen inhaftiert war. Musikalisch unterstrichen wurde der Vortrag von Musiker Matthias Legner. Anschließend an die Lesung ging Historiker Poldi Steurer ergänzend auf das Gehörte ein und erzählte zudem von der Entstehungsgeschichte und Rezeption des Buches. Dominikus Andergassen (Edition Sturzflüge) betonte wie verstörend es war, festzustellen, dass die Widerständler jahrzehntelang geschwiegen hatten und selbst Verwandte nichts von ihrer Vergangenheit wussten. Wir bedanken uns bei den Vortragenden und dem zahlreich erschienenen Publikum für einen extrem informativen und überaus spannenden Literaturabend. Im Anhang findet ihr einige Fotos von unserer Literaturverantwortlichen Sonja Steger.

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Am Freitagabend haben wir euch zuerst die erste Vernissage des Jahres präsentiert. Die Unterlandler Künstlerin Christiane Raich hat uns dabei ihre Werke vorgestellt, die unter dem Titel „Lasst es uns doch einfach probieren“ bis Ende März zu unseren Öffnungszeiten zu sehen sein werden. Rund 30 interessierte Mitglieder, sowie Freunde und Verwandte der Künstlerin waren für die Ausstellungseröffnung in den Club gekommen. Anschließend haben wir euch dann auch die erste Jamsession des neuen Jahres präsentiert. Und dabei durften wir mit Christian (Gitarre) und Erwin (Schlagzeug) zwei außergewöhnliche Meraner Musiker nach vielen Jahren wieder auf unserer Bühne begrüßen. Andreas Unterholzner zeichnete wie immer für die Organisation verantwortlich. Dazu gesellten sich viele anderen bekannte Musiker wie Daniele Bordato, Flo Ausserer, unsere Mitarbeiterin Giorgia Lazzaretto oder Nico Platter. Sogar die Künstlerin des Abends Christiane Raich ließ es sich nehmen am Ende des Abends auf die Bühne zu steigen und unsere tolle Stimme vorzuführen. Bei den vorgetragenen Stücken handelte es sich wie immer meist um coole und neu-interpetierte Coverstücke, aber gleichzeitig gab es auch immer Songs, die frei interpretiert und in klassischer Jamsession-Manier kurzerhand vor Ort entstehen zu hören. Gerade das freie Improvisieren als wichtiges Element bei diesen spontanen musikalischen Zusammenschlüssen, tut unseren Jam-Abenden immer wieder gut und bringt große Abwechslung in das vorgetragene Programm. Andreas Underwood Unterholzner hat in den vergangenen Jahren einen herausragenden Job gemacht, der immer mehr Früchte trägt. Die nächste Jamsession findet am Freitag 28. Februar statt. Im Anhang findet ihr ein paar Bilder von der Vernissage und Jamsession geknipst von unserer Vorstandskollegin Laura Zindaco.

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Die Clubwoche haben wir am Samstag mit der insgesamt dritten Ausgabe von Electro Generations beschlossen. DJ Veloziped und sein junger Kollege Davide Piras aus Brixen haben uns wie schon im vergangenen Jahr wieder ein dreistündiges Set aus feinstem Techno abgeliefert. In unserem Calcetto Raum wurden wieder Sound- und Lichtanlage aufgebaut und die Begeisterung bei unseren vielen tanzwütigen Mitgliedern kannte keine Grenzen mehr. Der Club war in reinstem Clubbing-Modus und der kleine Raucherraum war mehr oder weniger ständig gut gefüllt. Unsere Mitglieder drängten sich auf wenigen Quadratmetern und hatten anscheinend ihre helle Freude daran, sich gegenseitig anzuwippen. Manch einen hörte man immer sagen, „dass es hier besser wie in jedem Großsstadt-Club“ wäre und, der Sound „sowieso absolute Spitzenklasse ist“. Piras und Garber alias Veloziped wurden zudem auch nicht müde, ein Schmankerl nach dem anderen auf unseren neuen Technics-turntables unter die Menschen zu bringen. Im Club wurde es von Minute zu Minute stickiger und enger und entsprechend wurden auch die Geruchsorgane unserer Mitglieder immer mehr in Anspruch genommen. Eine Mischung aus Schweißdunst, kombiniert mit Zigarettengeruch erzeugte eine leicht rauchige Note, die der guten Stimmung aber bis zum Schluss keinen Abbruch tat. Sowohl der Brixner als auch der Meraner DJ dürfen getrost als zwei der interessantesten und spannendsten Techno-artists des Landes bezeichnet werden. Beide stehen für einen zeitlosen Musikstil, der an diesem Abend die verschiedenen Jahrzehnte dieses Genres hochleben hat lassen. Wir bedanken uns bei unseren beiden DJ’s und dem sehr feinen Publikum, für einen kurzweiligen Abend voller guter Musik! Im Anhang findet ihr ein extrem geniales Fotoalbum von Karlheinz Sollbauer.

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Abschließend möchten wir uns wie immer bei unseren Sponsoren Alperia, Pohl Immobilien/Gruppe Unterberger, Boschetti Elektromechanik, UWB (Untermaiser Würstelbude) unserem Medienpartner Die Antenne und den öffentlichen Institutionen der Provinz Bozen, dem Amt für deutsche und italienische Kultur, sowie dem Amt für deutsche und italienische Jugendarbeit und der Gemeinde Meran für die Unterstützung unseres Tätigkeitsprogramms bedanken.