Über notwendige Proteste, Rampensäue und ein nicht ausschließlich aufmerksames Publikum – east west’s week review #100

Liebe Mitglieder, warum wir am vergangenen Samstag beim ersten Konzert mit Fainschmitz im ost west club herausgefunden haben, dass es manchmal recht gut und angebracht ist, einfach mal die Klappe zu halten, erfahrt ihr wie immer und bei der mittlerweile 100. Jubiläumsausgabe unseres Wochenrückblicks und auf den folgenden Zeilen.

Bereits am Montag haben wir mit unserem allmonatlichen Repair Cafe‘ wieder einen tollen Start in die neue Clubwoche hingelegt. Allerlei verschiedene kaputte Gegenstände konnten von unseren fleißigen Handwerkerinnen und Handwerkern wieder epariert werden. Sowohl unseren Schneiderinnen (Camilla und Lena), unseren Elektrotechnikern (Hannes und Luki), Softwareexperte (Peter) oder Fahrradflicker (Arno), hatten wieder einiges zu tun und mussten allerlei Aufträge für die vielen anwesenden Besucherinnen und Besucher nachkommen. Wir bedanken uns bei Ihnen allen und natürlich bei Initiator und Betreuer Florian Mayer (der sich zusammen mit Lea wieder um die Bar gekümmert hat) für die tolle Arbeit, die sie alle gemeinsam seit Jahren ehrenamtlich für den Club leisten. Das vorletzte Repair Café dieser Saison findet übrigens am Montag 29. April statt.

Am Mittwoch haben wir euch dann die insgesamt 6. Ausgabe des Störsender von und mit Robert Asam präsentiert. Rund 35 Besucher*innen waren gekommen, um beim satirischen Medienspiegel des ehemaligen RAI-Journalisten wieder mit dabei zu sein. Der Störsender nimmt nicht nur die verschiedensten Meldungen und Schlagzeilen in den Südtiroler und internationalen Zeitungen aufs Korn, sondern hatte auch bei der vorletzten Ausgabe vor der Sommerpause durchaus Meldungen im Programm die zum Nachdenken anregen. Asam rückt eindrückliche Weise auch ernste und wichtige Themen, wie die Schülerproteste oder den unsäglichen und sogenannten Faschisten… äh Familienkongress in Verona in den Vordergrund und gibt dem satirischen Abend auch immer wieder eine ernste Note, welche diese Veranstaltung zu einer durchaus abwechslungsreicehn macht. Der Störsender wusste an diesem Abend also nicht nur durch viel Wortwitz und satirische Einfälle zu überzeugen, sondern hat auch immer wieder den Finger in die Wunde gelegt und sich mit Dingen auseinandergesetzt, die eigentlich viel mehr Raum in der täglichen Berichterstattung erhalten sollten. Wir möchten uns bei Robert Asam und dem zahlreich erschienen Publikum bedanken und freuen uns jetzt schon auf die Aprilausgabe am Mittwoch 24.4. wie immer mit Beginn um 20.00 Uhr. Im Sommer wird es dann am Mittwoch 17. Juli einen Best of Störsender in unserer Sommerresidenz ost west country club geben.  Im Anhang findet ihr einige wirklich tolle Fotos von Gert Reinstadler.

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Am Donnerstag wurde der Club dann wieder für unsere allmonatlichen Swing-Abende geöffnet. Die Lindy-Hop Gruppe Swing On Südtirol um unsere Verantwortliche Katharina Zeller hat nach einer kurzen Pause im Februar wie immer am letzten Donnerstag des Monats wieder ordentlich Stimmung in den Club gebracht. Rund 15 Pärchen hatten sich eingefunden und ließen den Club wieder über drei Stunden nicht mehr stillstehen. Der nächste Lindy Hop Abend findet am Donnerstag 25. April statt und ihr seid natürlich wieder herzlich eingeladen eure ersten Tanzschritte zu unternehmen.

Am Freitagabend durften wir dann wieder einmal der Austragungsort für eine Weltpremiere sein. Kurz nach 21.00 Uhr startete das erste Konzert mit der neuen Band IRma auf unserer kleinen Holzbühne. Die vor Kurzem gegründete neue Formation um Namensgeberin Irma Maria Troy bezeichnet ihre Musik selbst als „Tanzmusik aus der Welt“ und diese Namensgebung war durchaus nicht verfehlt, wenn man die Situation im Club an diesem Abend im Rückblick betrachtet. Schon kurz nach den ersten gespielten Klängen, füllte sich unser Konzertsalon wieder einmal bis auf den letzten Platz und begeisterte unsere Mitglieder von der ersten Sekunde weg. Neben Irma Maria Troy (Geige & Gesang) besteht die Formation aus unserem ost west Chorleiter Markus Prieth (Geige, Hackbrett, Gitarre, Gesang) und Michael Hackhofer (Kontrabass, Geige, Gesang). Die drei MusikerInnen verzauberten unser Publikum von Beginn an und spielten dann über zwei Stunden lang ein Konzert, das am Ende für große Jubelstürme sorgte. Den Sound in ein sprachliches Korsett zu pressen ist so gut wie unmöglich. IRma ist schlichtweg anders, mehr als nur frisch und macht einfach nur riesengroßen Spaß. Nach dem rund 75minütigen Set entwickelte sich dann eine Art Folk-Jamsession, bei der plötzlich und aus dem Publikum heraus Markus Prieths Bandmitglieder von Opas Diandl Thomas Lamprecht, Jan Langer und Veronika Egger auf die Bühne stiegen und zusammen mit anderen MusikerInnen, die ihre Instrumente mitgebracht hatten gemeinsam musizierten. Gerade Markus Prieth stieg im Laufe des Abends wie fast immer bei seinen musikalischen Darbietungen zur Höchstform auf und schlüpfte wie ansonsten zweimal im Monat im Club in die Rolle des Chorleiters. Prieth hat ein unnachahmliches Talent, weil er es wie kaum ein anderer Musiker in unseren Breitengraden versteht das Publikum bzw. die Anwesenden mit einzubeziehen. Er nimmt den Menschen die Angst vor dem Singen und Musizieren und zeigt damit, dass jede/r singen kann. Zusätzlich hat Markus Prieth schlichtweg Bühnenblut in seinem Körper. Immer wenn er mit seinen Formationen die Bühne betritt ist eine positive Stimmung garantiert und der Unterhaltungsfaktor entsprechend hoch. Dazu kommt noch eine unwahrscheinlich hohe Qualität und Fähigkeit an den unterschiedlichsten Musikinstrumenten. Von all diesen Dingen konnte man sich am vergangenen Freitag selbst uns beim Auftritt mit IRma überzeugen. Wer das aus zeitlichen Gründen nicht konnte, hat zumindest die Möglichkeit sich die überragend guten, vielen Fotos von Philipp Flyle Unterholzner anzusehen.

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Die Clubwoche haben wir dann mit einer weiteren Premiere beschlossen. Zum ersten Mal auf unserer Bühne durften wir dieses Mal die Wiener Formation Fainschmitz begrüßen. Und es wurde wie schon tags zuvor ein  Konzertauftritt, der für allerlei strahlende Gesichter und einen pickepackevollen Konzertsaal mit rund 100 BesucherInnen gesorgt hat. Fainschmitz spielen eine Mischung aus Jazz, Swing und Chanson. Matthias Vieider, Alexander Kranabetter, Jannis Klenke und Martin Burk hatten nach einer kleinen Anreise-Odysee, welche sie mit dem Auto fast auf die Passerpromenade geführt hatte, zum Glück doch noch den Weg in den Club gefunden. Wir wussten schon vor dem Konzert, dass wir uns dieses Mal eine Band eingeladen hatten, die gerade dabei ist Schritt für Schritt immer bekannter zu werden und schon einige Erfolge erzielen konnte. Fainschmitz spielten bis auf die Mikrofonierung fast komplett unverstärkt und das führte unweigerlich dazu, dass das Publikum gefordert war, dem musikalischen Treiben noch aufmerksamer als sonst zu folgen. Bei den allermeisten Anwesenden klappte das sehr gut, aber leider verwechselten einige unserer Mitglieder unseren Konzertraum an diesem Abend mit einer normalen Bar, so dass die Musiker auf der Bühne gerade zu Beginn ziemlich gestört wurden. Wir möchten deshalb an dieser Stelle die Gelegenheit nutzen und euch darauf hinweisen, dass unseren Künstlern bitte bei egal welcher Veranstaltung mit dem nötigen Respekt begegnet werden sollte. Wer den neuesten Klatsch und Tratsch oder irgendwelche anderen Gespräche in unseren Veranstaltungsraum verlegen will, sollte dies in Zukunft bitte unterlassen. Es gibt andere Räumlichkeiten im Club und wer sich nicht für das interessiert was auf der Bühne passiert, sollte bitte soviel Sensibilität aufbringen, die Auftritte unserer KünstlerInnen nicht zu stören. Nichtsdestotrotz wurde das Konzert mit Fainschmitz zu einem der besten Konzerte der letzten Monate. Die Musik der vier Wahlwiener ist absolut ansteckend und bringt die Nervenbahnen in Hälsen, Armen und Beinen eines jeden Konzertgastes immer wieder in Zuckbewegung. Angetrieben von Martin Burks Rythmusgitarre, dem tragenden Bassspiel von Alexander Kranebitter und dem überragenden Trompetenspiel von Alexander Kranebetter führt Sänger Matthias Vieieder teils und in ungewohnter Weise am Megaphon durch die Songs. Gerade die Stücke „Delphine zählen“ und „Erinner“ sind zwei Lieder, die absolut unter die Haut gehen und großes Ohrwurmpotential haben. Auch die von Vieider mehrsprachig vorgetragenen Texte u.a. Songs von Paolo Conte werden mit viel Witz und Virtuosität und immer wieder mit einem Augenzwinkern versehen, vorgebracht. Fainschmitz sind anders, abwechslungsreich und machen Lust auf einen Musikstil, der zum Glück in den vergangenen Jahr langsam aber stetig neues Leben eingehaucht bekommen hat. Wir bedanken uns bei Fainschmitz und den ruhigen KonzertgängerInnen. 😉 Im Anhang findet ihr einige coole Fotos von Manfred Kilian.

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Abschließend möchten wir uns wie immer bei unseren Sponsoren Alperia, Pohl Immobilien/Gruppe Unterberger, Salon Habicher, unserem Medienpartner Die Antenne und den öffentlichen Institutionen der Provinz Bozen, dem Amt für deutsche und italienische Kultur, sowie dem Amt für deutsche und italienische Jugendarbeit und der Gemeinde Meran für die Unterstützung unseres Tätigkeitsprogramms bedanken.