Über berührend-verwirrende LiteraturCLUBs, eine aussterbende Zunft und selten gehörte Musik – east west’s week review #127

Liebe Mitglieder, warum es Jörg Zemmler bei seinen Lesungen wie wenigen anderen Literaten gelingt, für „berührend-verwirrende“ Gefühlsregungen zu sorgen, erzählen wir euch neben vielen anderen Dingen auch heute wieder bei der 127. Ausgabe unseres wöchentlichen Rückblick und auf den nun folgenden Zeilen.

Bereits am Dienstag haben wir die Clubwoche mit dem Mitgliederstammtisch begonnen. Nach dem insgesamt dritten Treffen im Oktober hatten wir und wie angekündigt zum nun schon vierten Mal alle Mitglieder dazu aufgerufen sich mit ihren Ideen, Kritiken und Vorschlägen zu beteiligen. Leider scheint es an diesem Format kein Interesse mehr zu geben, es hatten sich neben sieben Vorstandsmitgliedern, drei MitarbeiterInnen lediglich drei weitere Mitglieder eingefunden. Es wurde über verschiedene Dinge gesprochen und diskutiert. Unter anderem, sucht der Club weiterhin freiwillige HelferInnen, die als Türsteher*innen oder Karlmacher*innen aktiv werden möchten. Wenn auch ihr Lust habt im Club mitzuarbeiten und euren Lieblingsverein zu unterstützen, dann schickt uns einfach eine Email (info@ostwest.it) oder ruft uns an (0473 691544), freiwillige Hände werden immer gebraucht. Die Fotos vom vierten Mitgliederstammtisch hat Karlheinz Sollbauer geknipst.

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Am Mittwoch haben wir euch dann den zweiten LiteraturCLUB des neune Jahres und die Buchvorstellung „Seiltänzer und Zaungäste des Südtiroler Autors Jörg Zemmler präsentiert. Über 30 interessierte Mitglieder waren gekommen um diesem außergewöhnlich inspirierenden Abend beizuwohnen. „Ein ernst dreinblickender, an einen Hippie erinnernder Mann betrat das kleine Podium, legte ein paar Bücher und allerlei technisches Gerät auf den Tisch und begann mit tiefer, sonorer Stimme. Kurz sprach er über seine Auffassung von Literatur (sie solle „leise“ sein, aber präzise), er erinnerte an den 2017 verstorbenen Schriftsteller Peter Oberdörfer (dem zu Ehren 2019 ein Preis für vielseitiges literarisches Schaffen gewidmet ist und dessen erster Preisträger er ist) und eröffnete den Abend mit einem Gedicht aus seinem Lyrikband „papierflieger luft“ aus dem Jahr 2015.“ (…) Wir überlassen die Zusammenfassung dieser Veranstaltung dieses Mal dem Künstler und Autor Reinhard Auer, der auf VOX-News Südtirol einen tollen Nachbericht des LiteraturCLUB’s verfasst hat. Den gesamten Artikel haben wir hier für euch verlinkt. Im Anhang findet ihr außerdem die tollen Fotos von Karlheinz Sollbauer.

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Am Donnerstag haben wir dann bei der ersten Game Night des Jahres wieder ein „Die Siedler von Catan Turnier“ veranstaltet. An insgesamt 4 Spieltischen haben rund 15 Mitglieder gewürfelt und an ihren Siedlungen gebaut. Am Ende war das Finale wieder einmal eine überaus knappe Angelegenheit, in die es auch 2019-Sieger Joachim geschafft hatte. Dieses Mal musste sich der erste Wanderpokalsieger aber erneut geschlagen geben und den Sieg unserem Mitarbeiter Castel überlassen. Dem Jungspunt war der Sieg an diesem Abend nicht zu nehmen. Im Anhang gibt es das Fotoalbum mit dem strahlenden Februar-Sieger zu begutachten.

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Am Freitagabend haben wir das Konzertwochenende dann mit einer kleinen Weltpremiere begonnen. Die beiden Südtiroler Musiker Matthias Prieth und Ariel Trettl sind vor einigen Monaten gemeinsam zu ihrer Freundin Lisa in das Gebirge des Apennins gereist, um dort in einer Woche ein musikalisches Programm zu schreiben, das uns an diesem Konzertabend im Club präsentiert wurde. Prieth ist das wohl letzte Überbleibsel des klassischen Liedermachers in Südtirol. Der andere bekannte Vertreter dieses Genres Dominik Plangger hat sich ja bereits vor vielen Jahren nach Wien verabschiedet. Matthias Prieth schafft es jedenfalls wie kein Zweiter seine Musik als kritische Auseinandersetzung mit unserer Gesellschaft und der Welt insgesamt zu verbinden. Der gebürtige Eggentaler schreibt und singt über die Ungerechtigkeiten unserer Zeit und webt auch immer wieder allerlei Naturbilder in seine Songtexte. Prieth geht dabei nicht nur überaus engagiert und unnachgiebig zu Werke, sondern man spürt bei ihm auch, dass diese Themen für ihn wirklich eine Herzensangelegenheit sind und, dass er über seine Musik versucht, auch andere Menschen kritisch zu beeinflussen. Der Frontsänger der Band KrempelZ hat bei seinem neuen Projekt ein überaus gutes Händchen bewiesen, indem er sich mit dem ehemaligen Leadgitarristen der Südtiroler Bands Shanti Powa und Color Colectif, Ariel Trettl einen Musiker ins Boot geholt hat, der nicht nur ein überaus genialer Gitarrenspieler ist, sondern eben auch besonders fähig ist, selbst Songtexte und Lieder zu schreiben. Das musikalische Programm der beiden Musiker beinhaltet deshalb sowohl Liedtexte von Prieth und Trettl. Ariel Trettl besticht gerade und vor allem bei seinen englischen Songs mit einer außergewöhnlich guten Stimmen, die bei einigen Stücken durchaus an einen der bekanntesten singer/songwriter unserer Zeit, Passenger, erinnerte. Das rund 70minütige Programm von Prieth und Trettl wurde am Cello von Lisa begleitet und erzeugte ein ums andere Mal eine besondere Atmosphäre und viele Gänshehaut-Momente im Club. Rund 40 Zuhörer*innen waren gekommen und applaudierten den drei MusikerInnen auf unserer Bühne überaus begeistert und herzlich. Wir bedanken uns für einen besonderen Konzertabend und freuen uns schon auf all das, was uns diese Künstler*innen in nächster Zeit noch präsentieren werden. Arno Ebner, war mit seiner Kamera ebenfalls zugegen und hat einige besondere Momente dieses Abends fotografisch festgehalten.

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Die Clubwoche haben wir am Samstag dann ebenfalls mit einer musikalischen Premiere beschlossen. Zum ersten Mal trat das Trio Bogieman Lewis & Hist Wasted Youth bei uns auf. Dabei haben uns Georg (Gitarre/Stimme), Luki (Kontrabass) und Christian (Trompete) ein rund 70minütiges Konzert präsentiert, das uns mit einem musikalischen Genre in Berührung gebracht hat, das man ansonsten so und in dieser Form in unserem Land nicht so gut wie gar nicht zu hören bekommt. Die drei Musiker haben uns dabei eine Mischung aus Blues- und Swing Musik präsentiert, das man in gehäufter Form nur im Mississippi-Delta rund um New Orleans zu hören bekommt. Das Projekt überzeugt durch die großartig-rauchige Stimme des Leadgitarristen und einem Trompeter, sowie Kontrabassiste, welche zu den stärksten Musikern auf diesen Instrumenten in Südtirol zählen. Auch wenn der ein oder andere Song für ein Samstag-Abend Konzert relativ gemächlich seinen Weg von der Bühne unter das zahlreich interessierte Publikum fand, so machte es doch großen Spaß dem Trio bei der Arbeit zuzusehen. Gerade bei den etwas schnelleren Stücken sprang sofort der Funke auf die rund 50 Zuhörer*innen in unserem Konzertsalon um und brachte die Beine unserer Mitglieder ordentlich in Schwingung. Wir sind auf jeden Fall jetzt schon gespannt, was uns die drei Musiker noch an neuen Songs präsentieren werden. Der Samstag-Abend lieferte schonmal einen guten Beweis dafür, dass wir von Bogieman Lewis noch einige spannende Dinge zu hören bekommen werden. Wir bedanken uns bei Georg, Luki und Christian für ein tolles Konzert und wünschen ihnen weiterhin viel Erfolg mit ihrer Musik.

Abschließend möchten wir uns wie immer bei unseren Sponsoren Alperia, Pohl Immobilien/Gruppe Unterberger, Boschetti Elektromechanik, UWB (Untermaiser Würstelbude) unserem Medienpartner Die Antenne und den öffentlichen Institutionen der Provinz Bozen, dem Amt für deutsche und italienische Kultur, sowie dem Amt für deutsche und italienische Jugendarbeit und der Gemeinde Meran für die Unterstützung unseres Tätigkeitsprogramms bedanken.